Cairo – queen of all cities

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Was für ein besonderer Ort die Pyramiden sind. Voller Wunder erheben sie sich plötzlich wie aus dem Nichts. Noch aus dem Taxi können wir einen ersten Blick erhaschen. Fast unwirklich, eingehüllt in helles, nebliges Licht stehen sie da. Durch viele Zeiten und Welten hindurch gesammeltes Wissen ausstrahlend, mit dem Geist fast nicht zu fassen.
So viele Mythen ranken sich um sie. Es ist plötzlich ganz leicht, zu glauben, dass entweder die alten Ägypter mit ihren feinen Antennen sehr verbunden waren mit ihren geistigen Kräften und den Weiten des Himmels, um diese Wunder zu erbauen. Oder einfach fremde Wesen diese Gebäude erschaffen haben.
Ein ganzes Universum spannt sich über meinem Kopf auf. Es fühlte sich an, wie auf einem fremden, doch so bekannten Planeten zu wandeln. Voller Licht, sprudelnder Energie und gleichzeitig grösster Ruhe.

“Meinen Pyramiden-Moment” hatte ich trotzdem erst später, auf dem Cairo-Tower, die Mega-Stadt bei Sonnenuntergang überblickend, irgendwo im Getümmel ganz hinten erheben sich die Pyramiden, 7 Wolken stehen über ihnen. Ich denke an einen Freund aus Indien – wie ich sowieso die ganze Zeit in einem Potpourri-Flashback aus Reisen der letzten Jahre durch die Strassen von Cairo wandere – der mal irgendwas zu mir gesagt hat von “your heart is wet”. Jetzt verstehe ich was er meinte. Es fühlt sich an, als ob mein Herz, jede Faser, befeuchtet werden würde, es ist als ob mich jemand an die Hand nimmt und zur tiefsten Sehnsucht meines Herzens führt.

Cairo. Eine Megalopolis, trotz tobendem Verkehr und einer Luft, die man fast schneiden kann, fühle ich mich wie zu Hause. Die Königin aller Städte scheint eine alte Bekannte zu sein durch die sich der Nil wie eine Schlange zieht. Ich tauche einfach ein – so fühlt es sich an beim Überqueren einer Strasse – und schwimme mit dem Rhythmus der Stadt durch die Strassen, Gassen und Märkte.
Gänsehaut im ägyptischen Museum vor der Totenmaske von Tutanchamun, die alten ägyptischen Götter finden ihren Weg zu uns durch Hieroglyphen und Steinbilder. Immer wieder taucht die Göttin Isis an unsere Seite auf und begleitet uns auf unseren Spaziergängen, die sich wie Traumwandeln anfühlen.

Ich bin dankbar, mich in die arabische Welt aufgemacht zu haben, auch dankbar dafür, dass sie mir ihre tiefe, weiche Seite gezeigt hat.